Geisterhaushunde

Deckakt und 1.Woche 24.01.-31.01.:
Ich hatte es mir so schön vorgestellt, Bino und Lea während der Läufigkeit endlich mal nicht trennen zu müssen. Aber als ich am Sonntag von Lea`s verschmähtem Deckrüden Carlo zurück kam, war Bino ganz gegen seine Gewohnheiten so übermotiviert, dass er nach 10 Minuten platt war – also doch trennen und Ruhe reinbringen -
Am Abend klappte es dann wunderbar und wir waren selig.
Am nächsten Tag wieder Trennung, denn der nächste Deckakt sollte 48 Stunden später sein.
Und auch da klappte es wieder.
Auch am Mittwoch und Donnerstag “stand” Lea noch wie eine Eins, aber Bino, jetzt wieder ganz der alte, sagte: “Time Over”. Wenn er als Fachmann das sagt, dann ist das einfach so, da können wir uns die Zähne daran ausbeißen.
Die einzige Änderung in den nächsten Tagen: Lea ist unheimlich verschmust.

2.Woche 01.02.-07.02.
Bino hat seinen Alltagstrott wieder aufgenommen, alles normalisiert sich. Er kontrolliert auch Lea` s Rückseite nicht mehr.
Lea ist wie immer nach ihrer Läufigkeit stinkfaul und mag nicht laufen.
Da muss man sie immer zu ihrem Glück zwingen.
Anders als sonst:Sie ist ständig auf der Suche nach Essbarem, “staubsaugt” alles ,was sie findet, in sich hinein. Und wenn es zu wenig ist, klaut sie Pferdemist. Auch ihr Selbstbewusstsein ist stärker als sonst. So weist sie Bino`s Golden Retriever-Freundin Meggie, die wir beim Radeln treffen und die bei Lea aufreiten will, kurz und sehr deutlich auf die Unverschämtheit dieses Ansinnens hin. Als Meggie geknickt davonschleicht, schwebt Lea neben mir her, mit sich und der Welt zufrieden.

3.Woche 08.02.-14.02.
Am Dienstag will Lea unbedingt in der Nacht raus und geht spucken.
Es wäre heute der 17.Trächtigkeitstag. Das könnte ein gutes Zeichen sein, kann aber auch nichts sagen, weil es sehr früh dafür ist und das bei ihr schon mal -ganz selten- vorkommt.
Ich schwanke zwischen Hoffnung und Verzweiflung.
Am Ende dieser Woche fällt mir auf, dass die Milchleisten deutlich zu spüren sind. Nur- war das vorher auch so?
Ich weiß es nicht, habe nie bewusst darauf geachtet.

4. Woche 15.02.-21.02.
Lea ist nicht mehr so verfressen, lässt auch mal ihre Nageteile liegen.
??
Das Fell hinter dem letzten Rippenbogen kräuselt sich stärker nach außen. Nur ist es halt immer etwas nach außen gekräuselt -ist es jetzt wirklich deutlicher?
Es spricht einiges für eine Trächtigkeit, aber vielleicht ist auch nur der starke Wunsch Vater des Gedankens und ich bilde mir alles nur ein?
Viele Hündinnen haben ab dieser Phase einen zähflüssigen, glasigen Ausfluss, der ein sehr gutes Zeichen wäre. Lea hat nichts davon.

5.Woche 22.02.-28.02.
Am Montag waren wir bei der Spezialistin beim Ultraschall.
Ich habe die Nacht davor kein Auge zugetan, dafür schnarcht Lea auf meinem Fußende umso besser.
Nach langem Suchen mit dem Schallkopf (“bei `stämmigen` Hündinnen dauert es immer etwas länger”):
Ja, Lea ist schwanger. Mir fällt ein Stein vom Herz.
Daheim angekommen, nimmt Bino die gute Nachricht seiner baldigen Vaterschaft in der für ihn typischen Weise auf: Darauf muss er erstmal eine Runde schlafen.
Lea wird immer fauler, am liebsten wäre sie den ganzen Tag im Haus (und im Bett), aber Bewegung ist gesund und wir bestehen darauf trotz anklagender Blicke.

6. Woche 1.3.-7.3.
Lea fühlt sich offensichtlich super in ihrem Zustand, sie ist einfach gut drauf – aber nur, solange es ums Spielen, nicht ums Laufen geht.
Bino muss es ausbaden, sie lässt ihm keine Ruhe. Er liegt im Garten und will schlafen, sie hüpft kläffend um ihn herum und nervt ihn mit ihren Spielaufforderungen. Als er einmal – endlich – nachgibt, jagt sie ihn so durch den Garten, dass er sich vertritt und dann lahmt.
Lea`s Gesäuge ist jetzt schon ganz schön groß, es schaukelt bei jedem Schritt mit.

Immer noch ganz schön flott

Wirf endlich!

7.Woche 8.3.-14.3.
Es ist nochmal Winter geworden und unsere Hunde geniessen den Schnee und die Kälte.
Wir haben die Zeit genutzt und eine neue Wurfkiste gebaut. Die alte hat -vorsichtig ausgedrückt- meinen hygienischen Vorstellungen nach fast 12 Jahren im Keller nicht mehr ganz entsprochen.
Lea kann “ihrer” Kiste nichts abgewinnen, sie findet das Bett deutlich gemütlicher. Da werden wir noch Diskussionsstoff haben.
Bino plädiert dafür für Gleichberechtigung,wühlt sich den Inhalt zurecht und hält ein Mittagsschläfchen.

Nachmittagsschlaf im Geisterhaus

Bino in der Wurfkiste

8.Woche: 15.3.-21.3.
Lea ist jetzt doch auch beim Spielen sehr viel behäbiger geworden und nicht mehr allzeit bereit. Bino weiß es zu würdigen…
Dafür hat sie mit dem “Höhlenbau” begonnen, d.h. sie gestaltet den Garten nach ihren Vorstellungen um. Überall befinden sich jetzt “Bombenkrater”, vor allem da, wo die Erde locker ist. Das lässt mich sehr um meine heiß geliebten Rosen bangen, die meine 2. große Leidenschaft sind (was auch den Hunden bestens bekannt ist).
Im Moment ist dort noch alles eben, aber ich bin immer etwas unruhig, wenn Lea im Garten ist und ich sie nicht sehe.
Die Wurfkiste ist nun komplett fertig, auch die Abstandsleisten sind dran. Lea ist inzwischen auch schon mal drin gelegen, ist wohl doch recht bequem.

9. Woche: 22.3.-28.3.
Lea hat ihre Staubsaugertätigkeit der ersten Wochen wieder aufgenommen. Ich glaub`, sie verhungert nochmal (sie glaubt das wohl auch).
Ihre Erdaushubarbeiten hat sie intensiviert, meine Rosen aber doch verschont.
Am 26.3. waren wir beim Röntgen, da schon der Ultraschall auf nur sehr wenige Welpen hindeutete.
Leider war auch nur ein Skelett zu sehen, das aber sehr groß war.
Damit war klar, dass nur ein Kaiserschnitt das Risiko für Mutter und Kind klein halten kann.
Jetzt beginnt also die Wartezeit auf den richtigen Termin.